Mittwoch, 1. Juni 2016

14.5. 2016
Wenn wir wollen, dass das Glück an unsere Tür klopft, 
brauchen wir zuerst eine Tür, an die es klopfen kann.

© Lisz Hirn
(*1984), österreichische Philosophin und Künstlerin



Im Verlauf des Hausbaus gibt es viele besondere, herausragende Momente, die man nie vergessen wird. Über manche lacht man immer wieder aufs Neue, bekommt leuchtende Augen vor Freude, erfreut sich täglich an dem Ergebnis der eigenen Entscheidungen und Taten. Manche werden zu gern erzählten Anekdoten, an andere wird man erinnert, wenn man mit Erschrecken die ersten grauen Haare auf dem eigenen Kopf entdeckt.

Denn es gab sie natürlich auch: die Momente, wenn man kurz vorm Wahnsinn ist, weil einfach nichts funktionieren will oder alles schief geht, man sich dauernd verletzt, man den Sinn im Handeln eines Fachmannes einfach nicht erkennt, weil es schlichtweg keinen Sinn macht oder der Depp Blödsinn labert, oder denkt mit der kann ich das schon machen, ich krieg die nächsten Aufträge von Beissner so und so, oder die Tage, an denen einem einfach keine Antworten auf die unendlich vielen Fragen und zu treffenden Entscheidungen einfällt. 

Und unter diesen Tagen gibt es einen ganz besonderen Tag: den "diesen Tag überleb ich jetzt auch noch " Tag. Das ist der Tag an dem der letzte Haken hinter der  To- Do Liste von dem Endabnahme- Protokoll gesetzt werden kann, weil alles erledigt wurde.
ALLES!!!
Der 13. Mai  war in der Geschichte schon oft ein besonderer Tag.
Am 13. Mai 1940 hat der britische Premierminister Winston Churchill zum Beispiel seine bekannte Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede vor dem britischen Parlament gehalten.
2016 wäre es fast wieder ein Blut-Schweiß- und Tränen Tag geworden.

Die Wohnzimmertür- ein Drama mit 1,5 Flügeln

Mein Physiotherapeut hat mich vor Kurzem als vegetatives Würstchen bezeichnet.  Mein vegetatives Nervensystem sei  ein Feuerwerk der überraschenden Reaktionen auf Stress.  Er dachte wir wären jetzt fertig mit dem Bauen. Haaah jaaa quasi... wäre da nicht noch ein großes Loch, das gefüllt werden muss. 
Die Wohnzimmertür.
Die Endabnahme war vor 4 Monaten.  Ja die Tür wurde mal wieder nach meinen ganz speziellen Wünschen entworfen und maßangefertigt.
 Aber ehrlich, das war zu einem Zeitpunkt, zu dem ich schon remusiert war und alles ganz entspannt gesehen habe. Jaaaaa ich rede in der Vergangenheit. Diese Wohnzimmertür war mal wieder eine für den Remusfaktor
  kontraproduktive schwere Geburt.
Der Stil, das Aussehen und die Größe musste notgedrungen mehrfach geändert werden aber lustigerweise sieht das Endergebnis, unserer ursprünglichen Traumtür doch wieder sehr ähnlich und ist einfach der Knaller! Aber der Weg dahin...Blut- Schweiß-Tränen...

Ich habe den Tag überlebt. Ob der Beissner-Tischler weiß, dass er den Tag gestern nur überlebt hat, weil ich nach  4 Monaten und 3 Stunden Warten auf ihn, einfach keinen Bock mehr hatte und merkte, dass ich, wenn ich ihn noch einmal in meinem Leben sehen müsste, das für sein Seelchen- Heil ganz gewiss nicht dienlich gewesen wäre. 
Fazit des Tages: wir haben eine Wohnzimmertür! Und einen passenden Lackstift.
Den hat er mir geschenkt, weil ich so oft und lange warten musste.
Raubt mir den letzten Nerv, aber schenkt mir nen Lackstift. Toller Deal!

Es grüßt das vegetative Würstchen!








1 Kommentar:

  1. Wow, echt schön eure Wohnzimmertür! Das waren die verlorenen Nerven doch auf alle Fälle wert ;) Mir gefällt die schlichte Art der Tür. Wir haben auch ähnlich schlichte mit Glaseinsatz bei uns in der Wohnung. Sind von rudda.at. Lieferung und Einbau funktionierten bei uns zum Glück tadellos :D

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